Es ging darum, dass wir versucht haben, in den – Anfang der, ja, 80er Jahre, von 1980 bis 85 oder auch bis 1990, natürlich dann noch weiter mit meinem Nachfolger, wir haben versucht, in Europa folgende Regelung festzulegen. Wenn jemand entsandt wird, kriegt er den Lohn, der da bezahlt wird, wo er hin entsandt wird, außer sein Lohn, den er mitbringt, ist höher wie dort, wo er entsandt wird. Das würde bedeuten, wenn jemand jetzt von Portugal nach Deutschland kommt, hat er automatisch den Anspruch auf den Tariflohn, der im Baugewerbe jetzt, ich rede jetzt nur mal vom Baugewerbe, der im Baugewerbe zuständig ist. Wenn 'n Deutscher nach Portugal geht, verliert er nicht sein Einkommen, sondern – also mit seiner Firma, ne – sondern er kriegt in Portugal den Lohn, den er auch in Deutschland kriegen würde. Das wollten wir in Europa festschreiben, das war formuliert und das ist unter der Regentschaft von Kohl und Thatcher ist das an den beiden Ländern Deutschland und England gescheitert diese Regelung. Dann haben wir im Baugewerbe versucht, das selbstständig durchzudrücken (Pause), zum Beispiel ist so der Mindestlohn entstanden in der Bauwirtschaft, aber es passiert folgendes: Es kommen Großfirmen, ich will jetzt keinen Namen nennen, weil das ist bei allen Großfirmen, Großfirma macht ... nimmt den Bauauftrag, machten aber selber nichts, sondern sucht sich sogenannte Sug... Subunternehmer. Das können deutsche Firmen sein, können aber auch in Europa polnische Firmen sein zwischenzeitlich, rumänische, ungarische und die kommen mit ihrer Mannschaft hierher und bezahlen die natürlich nach dem Motto, also, ich will mal ein Beispiel sagen, was alles erlebt wurde. Bei der Kontrolle hieß es, ja, die kriegen ihr Geld zuhause in der und der Höhe. Sie haben hier Kost und Logis, das wird hier berech... das wird berechnet. Das ist die eine Möglichkeit, die nicht gestimmt hat. Zweite Möglichkeit: die Leute haben zwar den angeblichen Mindestlohn gekriegt, aber sie haben nicht 8 Stunden gearbeitet, sondern 14 Stunden gearbeitet für dasselbe Geld. Damit wurde der Mindestlohn natürlich unterschritten. Und diese kriminellen Handlungen, sind ja nix anderes wie kriminelle Handlungen, sind nach wie vor im Baugewerbe vorhanden. Damit kämpft, ja, das ist ja dem Zoll überlassen, der Zoll kontrolliert das, den Mindestlohn und die Beschäftigung am Bau, was man immer mal wieder sieht an Großbaustellen. Das ist nach wie vor 'n Problem, was im Baugewerbe nicht gelöst werden kann, weil es immer noch auch Länder gibt, auch die Bundesrepublik Deutschland, nicht festschreiben will diese Entsendungsrichtlinien, die ... die notwendig sind, die wir in Europa nicht geschafft haben, die aber hier ja eigentlich gelten müssten, indem zum Beispiel kein Auftrag vergeben wird, wenn der Arbeitgeber nicht nachweist, dass er den Tariflohn bezahlt. Das gibt so 'n paar Bundesländer, die das zwischenzeitlich eingeführt haben, ihre öffentlichen, also die öffentlichen Ausgaben, über mehr kann das Land selbst nicht verfügen. Diese öffentlichen Ausgaben sind in einigen Ländern so bestimmt, dass sie nur vergeben werden können und dürfen, wenn der Unternehmer nachweist, dass er den Stund…, dass er den Tariflohn bezahlt. Da gibt’s aber auch wieder Hinderungsgründe, nämlich dass die Großfirma sagt, ja, das machen wir. Wir garantieren Tariflohn. Aber dadurch, dass sie den Subunternehmer weitergeben, die Verantwortung abschieben, und unser Vorschlag war vor Jahren, dass der Groß… dass der vergebende Betrieb, also der, der den Bauauftrag kriegt, haftet für den Lohn bis unten hin, also auch bei dem Subunternehmer. Und das scheitert heute noch und deswegen ist diese Illegalität immer noch im Baugewerbe vorhanden. Darunter leiden meine Nachfolger natürlich gewaltig. Ich hoffe, dass es jetzt 'n bissl anders wird, weil langsam wird die Arbeitskraft am Bau mehr gefragt wieder. Wir haben, als ich 1975 aus... Anfang 76, 1976 aus dem Baugewerbe ausgeschieden bin, meiner hauptamtlichen Tätigkeit, hatten wir im Baugewerbe 1,5 Millionen Beschäftigte – bundesweit, also Ost und West zusammen. Heute sind es noch grade mal 600.000. Die haben innerhalb, meine Nachfolger haben innerhalb ganz kurzer Zeit über 500.000 Arbeitsplätze verloren. Da hat kein Mensch danach gekräht. Wenn irgendwo 'n Großbetrieb 10.000 Leute entlässt, ist das 'ne Schlagzeile wert. Im Baugewerbe sind über 500.000 Menschen innerhalb von ein, zwei Jahren arbeitslos geworden. Da hat kein Mensch danach gekräht wegen dieser Kleinstruktur. Die sind jeweils aus den einzelnen Bereichen entlassen worden. Da waren's immer wenige, aber zusammengenommen war das 'ne Menge.