Also, meine Eltern stammen beide aus´m Saarland, waren selbstständig, also keiner gewerkschaftlich engagiert. Ich bin der erste wieder in der Familie, der in großen Betrieb kam, mein Vatter war Schneidermeister und hat selbscht ne Schneiderei gehabt, hatte nach dem Krieg dann selbst schon weit über zwanzich Leute, dann ist die Ehe kaputt gegangen, ich bin der Jüngste von sechs Kindern, und meine Mutter hat uns dann mit einem kleinen Textilgeschäft groß gezogen. Das heißt also, ich hatte mit Gewerkschaften und so in meiner Jugend überhaupt nix erlebt, sondern es war eher so, dass ich erlebt hab, dass meine Mutter mit Wechselgeschäften ihren Laden halten konnte. War immer wieder bitter, wenn nen Wechsel fällig war, und´s Geld hat noch gefehlt, also ich kenn das als Kind, dass man in einem kleinen Betrieb gucken muss, wie man überlebt und hab dann auch schon als, sach mal, als Jugendlicher, als Handelschüler mit die Geschäfte geführt und das war so mein Erleben und danach kam ich eigentlich, nach der Handelsschule durch Zufall zum Bergbau, ich hab mich vor allem auch mal auf der Hütte beworben, weil in unserm Ort eigentlich immer entweder die Leute im Bergbau beschäftigt waren oder bei der Stahlhütte in Völkling damals noch Röchling, heute Saarstahl. Und damals war´s so, man ist da als Kind nit unbedingt immer der Fleißigste, die Saarbergwerke haben mir gesacht, egal ob ich meine Handelsschulprüfung bestehe oder nicht, ich werd in jedem Fall bei dem Test eingestellt und bei Saarstahl, damals Röchling war´s halt so, dass man gesacht hat, wir stellen nur Leute ein mit mittlerer Reife. Und so kam ich eigentlich zum Bergbau, eigentlich völlich, völliger Zufall und muss sagen, jetzt, nach vierzich Jahren und vier Wochen, das war genau die richtige Entscheidung. So in meinem Umfeld, Familie, hat man nachher dieser Einschätzung auch Recht gegeben, weil wie immer im Leben, im Dorf warn dann alle, auch Führungskräfte, im Stahlbereich, und da wäre der kleine, kleine Sohn von einer alleinerziehenden Mutter mit sechs Kindern nix geworden, so die Einschätzung.