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Glossar

Co op AG

Die Co op AG war einer der größten deutschen Einzelhandelskonzerne, der Ende der 1980er Jahre ca. 50.000 Angestellte in 1.600 Supermärkten beschäftigte. Entstanden war die Co op AG in den 1970er Jahren durch den Zusammenschluss der meisten deutschen Konsumgenossenschaften als Reaktion auf den sich verschärfenden Wettbewerb im Einzelhandel, dem sich die meist kleinen Konsumgenossenschaften nicht gewachsen zeigten.

Maßgeblich beteiligt an der Bildung dieses Großkonzerns war die gewerkschaftseigene „Beteiligungsgesellschaft für Gemeinwirtschaft“ (BGAG), die zeitweise 48,75 % der Unternehmensanteile hielt und nach scheinbar erfolgter Sanierung der Co op AG ihre Anteile für 190 Millionen DM veräußerte. Als der Spiegel im Oktober 1988 auf Bilanzmanipulationen, Anlegertäuschung und Vermögensverschiebungen bei der Co op AG aufmerksam machte, löste er damit den Co op-Skandal aus. Der Konzern wurde in der Folge zerschlagen.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft konzentrierten sich nicht nur auf die führenden Angestellten bei der Co op AG, sondern auch auf den Vorstand der BGAG und die Spitzen der beteiligten Gewerkschaften. Zusammen mit dem Neue Heimat-Skandal führten diese Vorwürfe zu einer Diskreditierung der Idee der Gemeinwirtschaft in der öffentlichen Wahrnehmung, von dem sich die großen Gemeinwirtschaftsunternehmen nicht wieder erholten.

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