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Glossar

Gleichstellung

In den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik kämpften die Gewerkschaften vor allem für das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, also die Abschaffung von Lohnabschlägen bei Frauen und die zumeist auf Frauenarbeit angewandten Leichtlohngruppen. Die zwar nicht formale aber dennoch faktische Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz, im Arbeitsleben und in der Gesellschaft wurde aber von der Gewerkschaftsbewegung bis in die 1980er Jahre nicht als Schwerpunkt gewerkschaftlicher Arbeit identifiziert, das Alleinverdienermodell blieb auch hier mehrheitsfähig. Allerdings gab es hinsichtlich der Geschlechterverhältnisse erhebliche Unterschiede zwischen den gesellschaftspolitisch eher konservativen Industriegewerkschaften und den eher progressiven Dienstleistungsgewerkschaften, die auch einen wesentlich höheren Frauenanteil bei ihrer Mitgliedschaft hatten.

Aber mit dem Grundsatzprogramm des DGB von 1996 wurde schließlich die Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit als umfassende gesellschaftspolitische Aufgabe definiert: „Chancengleichheit gehört untrennbar zur Substanz jeder Demokratie. Die Gewerkschaften unterstützen deshalb die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Bereichen der Gesellschaft.“

Auch in den Gewerkschaften selbst wurde die Gleichstellung der Geschlechter häufig mehr postuliert als gelebt, die Zunahme von Frauenerwerbsarbeit und Quotenregelungen in vielen Gewerkschaften haben aber zu einer stärkeren Repräsentation von Frauen in der Gewerkschaftsbewegung geführt.

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