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Glossar

Humanisierung der Arbeit

„Humanisierung der Arbeit“ ist ein Überbegriff für Maßnahmen, die eine menschengerechtere Gestaltung der Arbeitswelt zum Ziel haben. Als feststehende Wendung etablierte er sich in den 1970er Jahren. Zu den in dieser Zeit gegründeten Initiativen zählte insbesondere ein staatliches Aktions- und Forschungsprogramm desselben Namens, das 1974 von Bundesforschungsminister Hans Matthöfer ins Leben gerufen wurde.

Während bis Ende der 1960er Jahre der Schwerpunkt der Arbeitnehmerforderungen auf Einkommenssteigerungen und Arbeitszeitverkürzungen gelegen hatte, richtete sich der Blick ab Mitte der 1970er Jahre vermehrt auf die Qualität von Arbeit. Zum einen ging (und geht) es um den Abbau von gesundheitlichen Gefährdungen und einseitigen Belastungen, wie sie insbesondere Automatisierung und Rationalisierung mit sich gebracht hatten. Zum anderen sind unter Humanisierung Maßnahmen zu fassen, die darauf abzielen, dass Arbeitnehmer_innen bessere Möglichkeiten der Selbstentfaltung, höhere Eigenverantwortung und damit Anerkennung bei der Arbeit erfahren.

Oft sind solche Zielsetzungen mit Arbeitgeberinteressen gut vereinbar, da angenommen wird, dass eine höhere Zufriedenheit mit höherer Produktivität einhergeht. Menschengerechtere Arbeit bleibt weiterhin eine Kernforderung von Gewerkschaften, für die sich besonders die DGB-Initiative „Gute Arbeit“ einsetzt. Sie gewinnt heutzutage angesichts des rasanten Wandels der Arbeitswelt, insbesondere der industriellen Produktion, erneut an Aktualität.

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