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Glossar

Konsum/HO

Die Handelsorganisation (HO) und Konsum (von Konsumgenossenschaft) waren die beiden größten Unternehmen zur Konsumgüterversorgung in der DDR. Die Konsumgenossenschaften (in der Umgangssprache Kónnsum, mit Betonung auf der ersten Silbe) gingen in der Organisationsform zurück auf genossenschaftlich organisierte Konsumvereine, wie sie Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden waren, um Preistreiberei zu bekämpfen. Nachdem sie von den Nationalsozialisten aufgelöst worden waren, wurden sie in Ost- wie in Westdeutschland nach dem Krieg wiederaufgebaut. Durch Kauf eines Genossenschaftsanteils wurde man Mitglied (4,6 Mio. waren es 1990 in der DDR) und erhielt dafür bei jedem Einkauf Rabattmarken, für die am Ende des Jahres eine Umsatzbeteiligung ausgezahlt wurde. Die zahlreichen Konsum-Läden hatten ab den 1950er Jahren hauptsächlich die Aufgabe, die Versorgung auf dem Land zu sichern. Neben den Konsum-Geschäften gehörten zum Verband der Konsumgenossenschaften der DDR auch Produktionsbetriebe und Ausbildungsstätten.

Die staatliche HO wurde 1948 gegründet und hatte die Aufgabe, den Anteil des „volkseigenen Sektors“ im Einzelhandel auszuweiten. Solange die Lebensmittel rationiert waren, konnten in den HO-Läden Überschüsse markenfrei, aber zu deutlich höheren Preisen gekauft werden. Dadurch wurde überschüssige Kaufkraft abgeschöpft. Auch nach Ende der Lebensmittelrationierung 1958 wurde die HO steuerlich und bei der Zuteilung begünstigt.

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