Ich bin am 22.07.39 in Oldenburg geboren. Mein Vater war Mechaniker, meine Mutter war Kauffrau und wenige Wochen nach meiner Geburt ist mein Vater eingezogen worden zur Wehrmacht und is' dann über Polen nach Russland versetzt worden, kam 1943 von Russland nach Norwegen und kam 1946 aus der Kriegsgefangenschaft. In der Zwischenzeit, in den Jahren hat man sich nicht gesehen, nicht gekannt. Das war an und für sich von Beginn des Lebens an traurig, weil man mit seinem Vater nich gemeinsam wachsen und großwerden konnte. Die Entscheidungen damals in der Familie oblagen erst mal der Mutter und das Familienoberhaupt, das anerkannte, war der Opa. Und es war Tradition, dass man sich zu bestimmten Tagen, meist am Sonntag, zusammensetzte und ein besonderes Erlebnis war für mich immer, dass mein Opa am Sonntagvormittag mit mir zwei Stunden Trollibus fuhr in Oldenburg. Da gab’s denn die bestimmten Linien, die noch fuhren und Opa und ich fuhren dann von zehn bis zwölf mit dem Trollibus und um zwölf ging es heim. Oma hatte mit den Töchtern Essen gekocht und dann saß man gemütlich beisammen. Mein Vater hatte acht Geschwister. Meine Mutter hatte drei Geschwister und durch den Krieg hab ich keine Geschwister, denn als mein Vater wieder nach Hause kam, denke ich mir oder kann mir vorstellen, dass nicht die erste Idee war, 'n Kind zu zeugen, sondern da ging es ganz einfach darum, erst mal 'ne Existenz wieder aufzubauen. Das wurde uns im Prinzip dadurch erleichtert, dass wir nach einer gewissen Zeit in das Haus meines Opas, also mein Vaters Vater, und der war Schuhmachermeister und hatte eine kleine Werkstatt. In dieser Werkstatt reparierte er Schuh… Schuhe natürlich und vorwiegend aus dem Umfeld, Bauern und andere, und ich übernahm dann als Achtjähriger die Zustellung der Schuhe zu den Bauern. Manchmal ging das über acht Kilometer eine Tour, hin und her 16. Was mir damals schon auffiel unangenehm, ich habe zu der Zeit, obwohl reichlich Essen da war, sehr oft nur geizige Bauern kennengelernt. Aber ich glaube, aus meiner Zeit mit acht Jahren, neun Jahren das erlebt zu haben, es ist vielen gegangen, denn es gab früher eine sogenannte Umtauschwelle und ein guter Anzug, sagen wir mal, der natürlich 'n paar Jahre alt war, ergab 10 Eier und ein halbes Pfund Butter. Das war also das, was mich als Erstes beeindruckt hat, der Geiz anderer, wenn diejenigen, die etwas bedurften, Hunger hatten. Ich selber bin dann eingeschult worden und habe mit Mittlerer Reife meine Schule beendet und bin dann in eine kaufmännische Ausbildung gegangen. Wir unterhielten uns über kaufmännische Ausbildung zuhause und über die Zukunft in diesem Beruf und mein Vater sagte mir, das ist kein Beruf, wo du über Jahre 'ne Existenz aufbauen kannst. Da wirst du nie richtig Geld verdienen können. So. Und auch nicht abgesichert. Und dann kam er auf die Idee und erzählte mir, natürlich auch die ersten Freunde, nicht von mir, aber von ihm, wo die Söhne zur Polizei gegangen waren und dort sehr zufrieden waren mit ihrer Tätigkeit und sich von der Polizei und der weiteren Entwicklung auch etwas versprachen. Und da ich schon sehr früh im Sportverein gewesen bin, im Oldenburger Turnerbund und dort ein eifriger Turner war und auch schon sehr früh in der Kinderabteilung Vorturner war, erfüllte ich zumindest eine Vorstellung der Polizei, 'n guter Sportler zu sein.