... aufgrund unserer Erfahrungen, aufgrund der Diskussionen und Beschlüsse auf Frauenkonferenzen haben wir in Bezug auf Familienpolitik immer gesagt, aber die Familien brauchen familienergänzende Einrichtungen, damit die, vor allen Dingen die Mütter, um die ging es ja damals, aus dieser Last befreit werden, wo kommt, wo kann ich denn mein Kind unterbringen? Und da ist die Tendenz der, des konservativen Flügels heute ja noch, gebt den Müttern Geld, damit die ihre Kinder, damit die nit arbeiten gehen und die Kinder erziehen, so und diese Mütter die das gemacht haben, die sind nach fünfzehn Jahren Kindererziehung dann gekommen und haben gesacht, jetzt bin ich fünfendreißich, vierzich, fümenvierzich, ja wo krieg´ ich denn jetzt nen Beruf her? Nicht? Also, also der, wir haben auf den Frauen-, ich hab jetzt grade noch mal einen, eine Quelle gelesen, zweiundfünfzich, zweiundfünfzich ist da ein Beschluss gefasst worden auf ner Frauenkonferenz, man sollte doch den Schulen Kindergärten angliedern, damit eine Verzahnung, also Bildungsbereich is, aber trotzdem ne Trennung ist zwischen Schule und Kinder-, Kindererziehung. So, und, und seitdem predigen wir das Thema der familienergänzenden Hilfe in Form von Ganztagsschulen, ja, das war der Maria ihr Hauptthema und von der Forderung nach, nach mehr Kindergärten, nach anderen Öffnungszeiten in den Kindergärten, nach besserer Qualifizierung der Kindergärtnerinnen und so weiter, ja, alles macht die Frau von der Leyen jetzt und wird dafür gepriesen und wir sind dafür verteufelt worden.
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Mein Haupt- ja, mein Hauptkampf in den Sozialausschüssen war ja, mich mit, mit so konservativen Männern auseinander zusetzen über, über die Probleme der Frauen. Wir haben ja immer, also nein, wir haben über mehrere Sachen schon Streit gehabt ja, über viele arbeitsreschtliche Fragen als die großen Sparmaßnahmen beim Blüm begannen, da haben wir schon heftige Auseinandersetzungen gehabt über über Arbeits- und Sozialgesetzgebung, aber das andere Feld war immer die Familienpolitik beziehungsweise Stellung und Rolle von Müttern und Hilfen für sie. Ja, ich bin da ganz gelassen. Neunzehnhundertachtenfünfzig glaub ich, haben die den, haben wir den Vorschlach gemacht von der Konferenz, also einen Mutterschaftsurlaub, damals Karenzurlaub genannt, sechs Monate, das hat von achten- von achtenvierzisch oder achtenfünfzisch gedauert bis, bis in die siebziger Jahre, da als die Käthe Strobel Ministerin war, da ist also zum ersten Mal der Mutterschaftsurlaub ergänzt worden durch den, Mutterschaftsurlaub nach der Niederkunft ergänzt worden mit den bis auf sechs Monate und da kam die CDU-Regierung – und was haben die gemacht, oder machen wollen dreienachtzich? Einen Monat da weg schneiden und die siebenhundertfünfzisch Mark Geld kürzen um paar Hundert Mark und da hab ich zum, zur Demonstration aufgerufen in Bonn und da warn die wütend über mich, ja, wütend. Blüm und andere. Aber ich hab meine, ich habe meine christlich-soziale Aufgabe darin gesehen, genau hinzugucken, wie geht es dieser Personengruppe, ja? Dass das alles nachher viel Geld kostet, ja mein Gott, der Straßenbau kostet auch viel Geld. Also ich bin sehr zufrieden, dass die Frau von der Leyen das durchgesetzt hat, auch nen anderen Zugang in der Diskussion in der Öffentlichkeit eröffnet hat damit und ich freue mich auch eigentlich, dass die Arbeitsministerin ist, die ist eine zupackende Frau und es wird sich ja noch zeigen von welchen wirklichen sozialen Triebfedern sie getrieben wird, ja, wenn´s bei Hartz IV bei der ganzen Geschichte, das wird sich noch zeigen. Aber isch hoffe, isch hoffe, dass sie da einen vernünftigen Weg geht.