Um das mal ganz klar zu sagen. Der DGB und seine Einzelgewerkschaften haben zu lange keine Christlich-Sozialen mehr als Gewerkschaftssekretäre eingestellt. Und haben so gut wie nicht nichts mehr dran getan. Und deswegen wird es immer schwieriger, wenn man aus politischen Gründen bei der Gewerkschaftsbewegung irgendetwas im Hauptvorstand mit schwarz besetzen will, für uns die geeigneten Kandidaten zu benennen. Es wird immer schwieriger. Ich meine, dass wir einen stellvertretenden Bundesvorsitzenden haben, dass bei IG Metall jemand im Hauptvorstand sitzt, das is ja nicht deswegen so, weil sie die Schwarzen so lieben. Das machen sie deswegen, weil die CDU als Volkspartei in Deutschland eine gewisse Rolle spielt und die Gewerkschaft sagt, na ja, irgendwie muss das bei uns auch vorkommen. Und ich kann nur dazu raten, dass die Gewerkschaftsführer jetzt ernst machen, dass man christlich-sozialen jungen Menschen eine faire Chance gibt, im hauptamtlichen Bereich der Gewerkschaften einzusteigen. Weil ich sonst keine Chance sehe, wie wir das noch in zehn, fünfzehn Jahren bewegen sollen. Denn alle die, die ich hauptamtlich in der Gewerkschaft kenne, haben so mein Alter oder älter. Das heißt, fünfzig oder älter. Jeder weiß, dass man auch selbst als Gewerkschaftssekretär mal mit fünfundsechzich in Rente geht. Und deswegen muss da was passieren. Wir haben als CDA daraus unsere Konsequenzen gezogen. Wir haben eine Zukunftsakademie eingerichtet, zusammen mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und auch mit unserem Bildungswerk in Königswinter. Ich war jetzt mal vor Weihnachten auf dem Eröffnungsseminar da. Ich finde, wir haben da dreißig junge Leute, auch wirklich welche, die heute schon Betriebsräte sind, auch welche die natürlich studiert haben, aber tolle junge Leute. Wir wollen das ja auch ein bisschen ein Jahr lang fördern, damit wir auch mehr kennen und ich hoffe, dass dann auch die beiden Gewerkschaften, das heißt der DGB selber, aber auch die Einheitsgewerkschaften mal eins zwei Hände voll dieser Leute auch faire Chancen geben. Ich glaube, dass eine Gewerkschaftsbewegung in Deutschland, die sich nicht nur als eine reine Interessenvertretung von Tarifverträgen versteht, ich meine, ist ja spannend, wo gehen die Gewerkschaften hin, behalten die Gewerkschaften wirklich ein politisches Mandat oder behalten sie es nicht. Also, es gibt auch momentan viele Anzeichen in den Einzelgewerkschaften, dass man sich eigentlich im wesentlichen nur noch um Tarifverträge kümmern will. Und die politische Frage der Gewerkschaft auch ein stückweit in der Gewerkschaft aufhört. Die Gewerkschaften sind ja bei weitem nicht mehr so politisch wie sie es mal waren. Aber wenn man denkt, dass es neben der klaren Vertretung, Interessenvertretung, Tarifverträge, Arbeitsrecht und so, Gewerkschaft politisch auch geben soll, glaube ich, wird eine Einheitsgewerkschaft in diesem Sinne immer auch Repräsentanten aus der CDU haben müssen. Und deswegen wären sie gut beraten, wenn sie dafür sorgen, dass es in ein paar Jahren noch dementsprechenden Nachwuchs gibt.