Komischerweise ging das ab der Lehre wieder wunderbar, übrigens auch in der Berufsschule, auf einmal war´n auch die Noten und die Leistungen wieder da, sodass ich eigentlich frühzeitig meinen Lehrabschluss gemacht hab und ne halbwegs vernünftige Kochlehre dahin gelegt hab, sogar nen halbes Jahr früher meinen Abschluss gemacht. Also ab da hat dann, sag ich mal, ich war dann auch schon im Hotel, nen bisschen von zu Hause weg, nen bisschen eigenverantwortlich, hat´s wieder funktioniert. Ja gut, dann hab ich als Koch gearbeitet, mehr oder weniger in Restaurants oder in Lokalen, aber auch anders, anderthalb Jahre und bin dann relativ schnell bei der Lufthansa gelandet, beim Catering beim Lufthansa Service GmbH als Koch. Da wollte ich nur eine Saison hin, weil ich gedacht hab, als Koch kannst du dir das eigentlich nit leisten da Bordverpflegung zu machen, Massenproduktion, man träumt ja doch als Koch immer spezielle Dinge zu machen. Aber das Geld hat gelockt, auch die der, der Reiz der damals noch sehr günstigen Fliegerei, dann bin ich zur Lufthansa gegangen und hab mich da bei Lufthansa beworben und da hat, glaub ich, jetzt auch wieder mein, mein gewerkschaftlicher Kontakt angefangen. Ich hab immer zwichendrin, sach ich mal, Kontakt nach wie vor zur Kirche gehabt, zu meinen Freunden, zu meinen Messdienerkollegen, aber sehr locker, weil der Kochberuf ja wochenendmäßig nit so ganz angetan ist, solche Dinge zu tun. Bin dann, glaube ich, auch in der Phase, glaube ich auch kann man ja, glaube ich, nachgucken, wo ich bei der, bei, zur Lufthansa gegangen bin, erstensmal relativ normal in die Gewerkschaft eingetreten, weil das bei der Lufthansa normal war. Bin, glaube ich, mittlerweile auch fast zum gleichen Zeitpunkt in die CDU eingetreten. War so´n bisschen aus der Messdienerzeit, ich meine, ich bin ja in Rüsselsheim groß geworden, das ist ne Stadt, da hat Blüm gelebt, da hat Zink gelebt, da kommst du automatisch über die katholische Kirche irgendwann mit über die CAJ auch mit der CDA in Berührung, ich hab, mir hat das eigentlich immer gefallen die Truppe um den Norbert oder um in Rüsselsheim, weil sie die ne gute Politik gemacht ham, weil sie auch sehr interessant waren und weil sie ne Sprache gesprochen ham, die man gut verstanden hat, und da bin ich dahin und da bin ich dann in die CDU und dann in die Gewerkschaft eingetreten. Und irgendwann komicherweise hatte ich bei der Lufthansa gleich nach nem Vierteljahr, ja, wie soll ich dat sagen, irgendeinen Ärger mit meinem Chef, weil´s um meinen Einsatz und um die Art und Weise des Arbeitsplatzes ging und hab dann Kontakt mit dem Betriebsrat aufgenommen. Und irgendwie hat mir das nit gefallen, was der Betriebsrat mit mir gemacht hat, wie der mich betreut hat, der hat mir immer nur erklärt, dass mein Chef vielleicht recht hätte und ich so kompliziert wäre und ich mehr Geduld haben müsste und dann hab ich mich da immer mehr reingebissen und hab irgendwann gesacht, nö, jetzt machst de da selber mit. Hab mich engagiert über die Gewerkschaft und bin Vertrauensmann geworden und dann ging das relativ schnell und dann kam vielleicht auch das erste Mal dieser Vorteil oder dieser Kontakt christlich-sozialer zu sein. Wir hatten im Betriebsrat damals noch, später is er auch Betriebsratsvorsitzender und Arbeitsdirektor geworden, der hat mich direkt angesprochen und sacht, sach mal, du bist in der Gewerkschaft, du bist da engagierter Vertrauensmann und ich hab gehört, du bist nen Schwarzer, ja, ich sach, schwarz vielleicht nicht, aber ich bin CDU-Mitglied. Da hab ich´s und immer irgendwas Besonderes, wenn man in der Gewerkschaft is und Schwarzer is. Das hat seine Vor- und seine Nachteile, aber da hat´s das erste Mal starke Vorteile gehabt. Dann komm doch mal, mach doch bei uns mit und hast du schon mal gesehen, hier am Flughafen gibt’s ne Betriebsgruppe. Gab´s damals noch, gibt’s vielleicht heute noch, aber nicht mehr so aktiv.