Der Vorteil für Gewerkschaften, dass sie in Aufsichtsräten sitzen, glaube ich, ist wirklich die Möglichkeit, Kontakt zu haben zu den Vorständen, zu vermitteln, denke ich mal, dass das auch – weil in der Regel sind die Aufsichtsräte ja zusammengesetzt mit mehreren Betriebsräten aus verschiedenen Betrieben, das habe ich auch dort mehrfach erlebt. Dann auch da zu vermitteln zwischen den Betriebsräten, die Interessen da auszugleichen. Ich meine, klar, wenn die meinen, wir brauchen so und so viel Personalabbau, die Unternehmensleitung, dann kann man sagen, generell nein. Der nächste Punkt ist aber, wenn wo gespart wird, wer ist es dann, wen trifft es? Dann hat natürlich jeder Betriebsrat seinen Betrieb im Kopf. Also da einen Ausgleich zu machen, macht Sinn. Und generell auch da zu vermitteln, auch letztlich zwischen Betriebsräten und Firmenleitung zu vermitteln. Es gab eine Situation bei Wella, wo eben die Familie die Firma verkauft hat. Da gab es eine Betriebsversammlung, bei der habe ich dann geredet und habe sehr für den neuen Unternehmer geredet und versucht zu vermitteln auch zwischen der Belegschaft und dann den neuen Eigentümern. Da hat der Vorstandsvorsitzende sich hinterher ausdrücklich bei mir bedankt, dass ich ihn da letztendlich nicht habe im Regen stehen lassen, sondern ihn unterstützt habe. Und das, denke ich, wären so Rollen, aus denen ergibt sich dann auch wieder die Chance, bei der nächsten Gelegenheit, wo die Arbeitnehmer was brauchen, dann mal zu sagen, wir brauchen jetzt auch mal was, und wie kriegen wir das denn. Und das geht dann auch. Also, ich denke, im Zusammenhang so von Sozialpartnerschaft des Gebens und Nehmens, denke ich, ist das wichtig, und auch, in der Nähe des Einzelunternehmens dann dabei zu sein. Oder Bad Melsungen, da war das so, dass wir überlegt haben, diese ganzen Fragen, Lernen im Prozess der Arbeit, da auch für Angelernte, Ungelernte sehr viel zu unternehmen, also da einen eigenen Prozess zu machen. Ich glaube, wir haben dann sogar vier, fünf Leuten, die von der Bundesregierung bezahlt wurden, waren da im Betrieb, haben sich mit der Personalleitung zusammengesetzt. Und dass das möglich war, da habe ich halt für geworben, können die halt in den Betrieb reinkommen, dass man auch reinkommt in den Betrieb, dass man so einen Prozess auch machen kann, die Betriebsräte letztlich mitnimmt. Und ich denke, da war der Herr Sauerwald von der Firmenleitung, der war offener oder der hat das schneller kapiert, was das für einen Nutzen für das Unternehmen hat, als die Betriebsräte, die später erst, oder länger gebraucht haben, bis die kapiert haben, das macht Sinn für meine Beschäftigten auch, auch für meine Arbeitnehmer, und ich kann da Nutzen draus ziehen, wenn die besser gebildet sind, die Leute. Das ist ja auch zum Teil eine Bedrohung, wenn man sagt, hier, mit 40 kannst du auch noch was lernen, wenn der Betriebsrat selber aber 45 ist und sagt, ich habe meinen Lebtag nichts mehr gelernt und jetzt kommt die und will, dass alles was lernen. Wozu soll das gut sein? Also da, so Entwicklungen dann hinzukriegen, da, glaube ich, macht Mitbestimmung – da gibt es dann eine Reihe von Möglichkeiten.