Wolfgang Helms

IG Metall
IG Metall
Audio 1 – 1:40
Aufsichtsrati
Betriebsrati
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)i
Vertrauenskörperi
Audio 2 – 1:44
Angestelltei
Arbeiter_ini
Betriebsrati
Vertrauenskörperi
Audio 3 – 2:01
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)i
Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA)i
Im geschäftsführenden Ausschuss des Betriebsrates, also diesem Siebener-Gremium plus der Vorsitzende und Stellvertretende wurden die Aufsichtsratssitzungen vorher besprochen, wat anliecht, wie die Marschrichtung sein sollte. Warn ja im Endeffekt immer Themen, die betrieblich bedingt waren. Und da hast de dich mit den andern Kollegen abgestimmt und abgesprochen, wo der Zuch da hin gehn soll bei den Entscheidungen und dann wurde im Nachhinein das gesamte Betriebsratsgremium darüber informiert, was in der Aufsichtsratssitzung gelaufen ist und dat selbe fand dann auch in den Vertrauenskörperleitung- Vertrauenskörpersitzungen statt. Ich sach mal so alle vier bis sechs Wochen gab es dann Vertrauensleute-Vollversammlungen beziehungsweise sechs bis acht Wochen. Alle sechs bis acht Wochen gab et die während der Arbeitszeit ja, natürlich die Schichtleute mussten in ihrer Freizeit kommen, aber die andern konnten während der Arbeitszeit an diesen Vertrauensleute-Sitzungen teilnehmen und da wurd dann auch über die Aufsichtsratssitzungen berichtet. Teilweise kamen dann auch die Arbeitnehmervertretungen der, die im Aufsichtsrat waren von der Gewerkschaft. Wir hatten ja einen DGB-Vertreter und zwei IG Metall-Vertreter, die kamen teilweise auch zur Information dann dort in die Vertrauenskörpersitzung.
Als ich denn vierensechzich nach Mannesmann kam, musste man da ja auch erstmal alles nen bisschen lernen, dann kam noch die Bundeswehr mit anderthalb Jahren dazu, sodat ich erst in neunzehnhundertsechsensechzich intensiv bei Mannesmann dann anfangen konnte zu arbeiten und dort bin ich dann auch in der Abteilung neunzehnhundertundsiebenundsechzich-achtensechzich schon zum Vertrauensmann gewählt worden und das erste Mal dann auch zum Betriebsrat kandidiert neunzehnhundertzweiensiebzich. Damals war eine gemeinsame Wahl – Arbeiter - Angestellte - circa hundertzwanzich Kandidaten bewarben sich damals dann für dreienreißich Betriebsratssitze. Aber wie gesacht, als Schwatter hatte man´s dort schon nen bisschen schwieriger überhaupt Fuß zu fassen, sodass die ersten Wahlen natürlich nich zum Erfolch führten und erst neunzehnhundertachtensiebzich es mir dann gelungen ist, mal Ersatzbetriebsratsmitglied zu werden. Alle andern Wahlen, war ich doch dann noch verhältnismäßig abgeschlagen auf den hinteren Plätzen und da wie gesacht, siebenundsechzich-achtensechzich, als ich da Vertrauensmann wurde, da begann im Endeffekt die gewerkschaftliche Entwicklung so.
Wenn man zum Beispiel an irgendwelchen überregionalen Vorständen oder zu irgendwelchen Vorständen kandidieren wollte innerhalb der CDA, war et ja Bedingung, auch CDU-Mitglied zu sein. Und über diese Schiene hatte der Kollege Breidbach mich dann motiviert, wenn du jetzt mal n bisschen weiter kommen willst, sowohl in der CDA auf Landesebene mal nen Vorstandsposten haben willst, dann musst du schon in die CDU kommen. So, und das führte natürlich dann dazu CDU auch einzutreten und ich sach mal grade da zweiensiebzich war et ja auch ziemlich Konfrontation, Willy-Wahlen und dergleichen mehr, so dat man sich doch dann auch als CDAler n bisschen intensiver mit der CDU-Politik auseinandergesetzt hat und deswegen auch den Schritt, sach ich mal, leicht gegangen is, ja. Aber dat war so´n bisschen der Anlass zu... gewesen, man hätte keine Vorstandsfunktionen überregionaler Art annehmen können und zu der Zeit gab es ja auch noch hier seitens der IG Metall Arbeitsgemeinschaften auf Bezirk- und auf Landesebene und da hieß et dann immer, ja, wenn de daran teilnehmen willst, musste auch in die CDU rein kommen. Das war so´n bisschen dat Druckmittel um auch in die CDU dann rein zugehen, den letzten Schritt dann auch noch zu gehen und nen bisschen durch die damalige Hysterie bei der Willy-Wahl. Dat war ja doch für mich dat erste Mal so bewusst, wo nen Wahlkampf auch auf offener Straße durchgeführt wurde.
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Wolfgang Helms wurde am 27. November 1941 in Duisburg geboren. Nachdem die Familie den Großteil von Helms‘ Kindheit und Jugend in der Lüneburger Heide gelebt hatte, zog sie Mitte der 1950er Jahre wieder zurück nach Duisburg, wo Helms in der Duisburger Kupferhütte eine Ausbildung zum Maschinenschlosser machte. Nach einer nebenberuflichen Weiterbildung zum Maschinenbautechniker wechselte Helms 1964 zu Mannesmann, wo er bis zur Rente 2001 als Arbeitsvorbereiter und Betriebstechniker arbeitete.

Helms war seit 1956 in der IG Metall, seit 1959 Mitglied in der CDA und seit 1969 zusätzlich in der CDU. Sein aktives gewerkschaftliches Engagement begann 1967 zunächst als Vertrauensmann. 1972 kandidierte er erstmals für den Betriebsrat, um 1978 zunächst zum Ersatzmitglied, 1981 dann zum ordentlichen Betriebsrat gewählt zu werden. Von 1996 an bis zu seinem Ausscheiden aus dem Betrieb erfüllte Helms die Funktion des stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden und übernahm damit auch eine Position im Aufsichtsrat.

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